Ein Spitzenprojekt, das Augen zum Leuchten bringt
Es war ein interdisziplinäres Spitzentreffen erster Güte: Das Patientenzimmer der Zukunft wurde gestern feierlich auf dem Gelände der Naumburgstraße eröffnet. Zu den rund 120 geladenen Gästen zählten Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum sowie zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Studien- und Forschungslabor, in dem Expert:innen aus den Bereichen Architektur, Materialforschung und Medizin praxistaugliche Musterlösungen für die Krankenhäuser der Zukunft entwickeln werden. Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums, sagte in seiner Eröffnungsrede, es gehe nicht nur darum „die Zukunft mitzugestalten, sondern darum, sie zu erfinden.“
Bei dem zunächst auf drei Jahre angelegten Leuchtturm-Projekt arbeiten das Klinikum Braunschweig, die Technische Universität (TU) Braunschweig und das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST Hand in Hand, weitere 19 Industriepartner sind mit im Boot. TU-Präsidentin Prof. Dr. Angela Ittel betonte die hervorragende Kooperation: „Das Leuchten in den Augen, die Begeisterung ist die Basis für eine interdisziplinäre und konstruktive Zusammenarbeit.“ Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum machte deutlich, dass das Patientenzimmer der Zukunft weit über die Region hinaus von Bedeutung sei: „Wir sind die forschungsintensivste Region Europas – hier entsteht Spitzenforschung.“
Ganz konkret geht es bei dem zunächst auf drei Jahre angelegten Leuchtturm-Projekts darum, die Übertragung gefährlicher Keime im Krankenhaus deutlich zu verringern. Fragen, die dem Forschungslabor zugrunde liegen sind etwa: Wie können Materialien beschichtet oder Oberflächen so verändert werden, dass sie Keime abtöten, die Reinigung erleichtern oder Keimbelastungen anzeigen? Ein besonderer Schwerpunkt liegt außerdem darin, Arbeitsprozesse zu erleichtern und das Wohlbefinden von Patient:innen zu verbessern. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik oder Virtual Reality sind dabei die zentralen Schlagworte. Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler sagte: „Das Patientenzimmer der Zukunft ist etwas ganz Besonderes, da die Erkenntnisse der Praktiker direkt einfließen.“
„From Bench to Bedside“ – vom Labor zum Patienten und auch wieder zurück – diese Wechselwirkung soll während des Projekts stets im Fokus sein, damit sich die Begeisterung und das Leuchten in den Augen auch in den Augen von Patient:innen und Mitarbeitenden widerspiegelt.
INFOS IN KÜRZE:
Bei dem Patientenzimmer der Zukunft werden Themen wie Infektionsprävention, Patienten-Komfort Arbeitsprozesse interdisziplinär unter die Lupe genommen. Dabei geht es u.a. um eine verbesserte Architektur, funktionelle Oberflächen, automatisierte Reinigungsprozesse. Das Forschungs- und Studienlabor ermöglicht es, den Klinikalltag nachzustellen und verschiedene Fallkonstellationen zu trainieren.
TAG DER OFFENEN TÜR:
Am Dienstag, 6. September 2022, öffnet das Patientenzimmer der Zukunft seine Türen von 16 bis 19 Uhr. Alle Interessierten können sich den Prototypen auf dem Gelände der Naumburgstraße anschauen und sich von den neuen Technologien begeistern lassen.