Die neue Zentralklinik

Das Klinikum Braunschweig errichtet im Süden von Braunschweig eine zeitgemäße Zentralklinik. Diese Zentralklinik wird die größte kommunale Klinik Niedersachsens und eine der größten Kliniken Deutschlands sein. Als Krankenhaus der Maximalversorgung mit einem gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag, der 1.475 Planbetten umfasst, werden in der Zentralklinik nahezu alle klinischen Disziplinen abgedeckt. Das Klinikum Braunschweig wird durch die neue Zentralklinik in die Lage versetzt, sein umfängliches Leistungsangebot nicht nur beizubehalten, sondern auch in zukunftsorientierter Weise auszubauen und seine Kapazitäten zu erhöhen. Im unmittelbaren Einzugsgebiet der neuen Zentralklinik leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die vielfach prämierten klinischen Leistungen werden aber auch in Zukunft, über dieses unmittelbare Einzugsgebiet hinausreichend, allen Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.

Die Entscheidung zur Errichtung der Zentralklinik wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung durch die Neufestlegung der Zielplanung am 26.07.2018 getroffen. Am 26.09.2018 genehmigte der Aufsichtsrat des Klinikums Braunschweig die Errichtung der Zentralklinik. Im Rahmen des bereits am 09.10.2002 genehmigten und 2017 modifizierten „Zwei-Standorte-Konzeptes“ entsteht zurzeit der erste Teil der neuen Zentralklinik.

Zurzeit erbringt das Klinikum Braunschweig seine Leistungen an drei Standorten innerhalb des Stadtgebietes von Braunschweig. Dabei handelt es sich um die Standorte Holwedestraße, Celler Straße und Salzdahlumer Straße. Die neue Zentralklinik wird am bereits bestehenden Standort Salzdahlumer Straße errichtet und ersetzt die dort vorhandenen Strukturen. Die klinischen Leistungen der Standorte Holwedestraße und Celler Straße werden schrittweise in die Zentralklinik transferiert, wobei der Standort Holwedestraße als erster vollständig abgesiedelt wird. Die dadurch freiwerdende Liegenschaft wird bereits 2024 an die Stadt Braunschweig rückübertragen. Der Standort Celler Straße wird verkleinert und langfristig ebenso abgesiedelt.

Die Errichtung der Zentralklinik wurde erforderlich, da an allen drei Standorten in den bestehenden Gebäuden eine zeitgemäße klinische Betriebsführung nicht mehr möglich ist. Die Ursache hierfür ist die vollständige Überalterung der Gebäude. In diesen Gebäuden stehen weder die benötigten Flächen zur Verfügung, noch kann der funktionale Zusammenhang hergestellt werden. Ebenso kann eine zeitgemäße technische Ausstattung nicht mehr oder nur mehr in sehr reduzierter Form integriert werden. Darüber hinaus kann in den bestehenden Gebäuden weder ein zeitgemäßer Standard für die Patientinnen und Patienten hergestellt noch die gesetzlich erforderliche Barrierefreiheit sichergestellt werden. Eine Sanierung der Bestandsgebäude wäre daher weder wirtschaftlich noch zweckmäßig.

Die Zentralklinik wird im Rahmen eines identitätsverändernden Change-Prozesses realisiert. Dieser Change-Prozess betrifft alle der rund. 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sämtliche Teilorganisationen des Klinikums Braunschweig. Zur Durchführung des Change-Prozesses wurde 2017 im Klinikum Braunschweig ein spezielles Programm implementiert. Dieses Programm besteht zum überwiegenden Teil aus Organisations- und Bauprojekten. Die Organisationsprojekte dienen dazu, die zahlreichen Teilorganisationen des Klinikums Braunschweig in ihrem Ist-Stand zu erfassen, neue Teilorganisationen zu planen und deren Soll-Stand mit den zuständigen Entscheidungsträgern zu vereinbaren. Mit den Bauprojekten werden die einzelnen Gebäudeteile der neuen Zentralklinik, aber auch sonstige, in unmittelbarem Kontext dazu stehende Bauvorhaben realisiert. Um wirtschaftliche Ergebnisse zu erreichen, steht der gesamte Change-Prozess unter der Prämisse höchstmöglicher Effizienzsteigerung.

Für die Realisierung der neuen Zentralklinik ist ein Zeitraum von 2017 bis 2037 vorgesehen. Der lange Zeitraum ergibt sich vor allem aus dem Standort der neuen Zentralklinik, die am selben Standort errichtet wird, auf dem sich bereits eine alte Klink befindet. Es muss daher jeweils zunächst ein neuer Gebäudeteil errichtet und besiedelt werden, damit in bestehenden Gebäuden der Betrieb beendet und diese Gebäude rückgebaut werden können, um an deren Stelle wiederum den nächsten neuen Gebäudeteil errichten zu können. Zur Zentralklinik gehören aber auch ein Dienstleistungszentrum und ein Büro-/Ärztezentrum, die als eigenständige Gebäude im gleichen Zeitraum errichtet werden. Von 2017 bis 2027 entsteht der erste Teil dieser Zentralklinik, wobei hierfür Investitionskosten von ca. 800 Millionen Euro vorgesehen sind.

Abteilung C3 - Changemanagement Zwei Standorte Konzept Friedrich Prem
Abteilung C3 - Changemanagement Zwei Standorte Konzept

Fried­rich Prem

Freisestraße 9/10, 38118 Braunschweig